Geschichte & Historie
Todendorfs

Lesen Sie hier, wie Todendorf entstand, wie es durch gute und schlechte Zeiten gegangen ist und wie es heute um unsere Gemeinde steht. Außerdem finden Sie hier die Historie zu der ehemaligen Kirche Todendorfs. 

Die Geschichte der Gemeinde Todendorf

Im Jahre 1259 wurde Todendorf erstmalig urkundlich erwähnt. Die Bezeichnung Todendorf lässt sich vermutlich auf den Eigennamen eines Herrn Todo zurückführen. Ab dem 12. Jahrhundert war es in Stormarn üblich, das Grundwort dorpe mit dem Namen des Siedlungsbeauftragten zu verknüpfen. Schon vor der Zeit der ersten Erwähnung haben in dieser Gegend Menschen gelebt, was vorgeschichtliche Funde und Hünengräber im Waldstück Rögen belegen.

Irgendwann zwischen 1540 und 1573 ist aus dem Dorf Todendorpe ein Dominalgut (auch Meierhof oder Vorwerk genannt) geworden. In der Zeit zwischen 1766 und 1784 wurde der Meierhof niedergelegt und parzelliert. Jetzt löste man auch die Dominalgüter auf und vergab diese stückweise in Erbpacht. Die Erbpächter siedelten vornehmlich dort, wo ihre Ländereien lagen. Dadurch erklärt sich die weitverzweigte Anlage des Dorfes, die sich im Ganzen bis heute erhalten hat. Alle Dorfangelegenheiten regelte man selbstständig, das heißt, ohne Einmischung der Landesherrschaft, in der Dorfversammlung. Alle Landbesitzer hatten – unabhängig von der Größe ihres Besitzes – das gleiche Stimmrecht. Den Vorsitz führte der Bauernvogt.

Die neu entstandene Erbpachtschaft Todendorf bekam 1774 einen Vogt mit dem Namen Jochim Wilhöfft. Nachdem Schleswig-Holstein 1867 preußische Provinz geworden war, wurde aus dem bisherigen Bauernvogt, der sein Amt lebenslänglich ausübte, der Gemeindevorsteher. Dieser wurde für 6 Jahre gewählt.

Die Jahrhundertwende brachte so manche Änderung mit sich. Es wurde mit dem Bau fester Chausseen begonnen, 1913 bekam Todendorf elektrischen Strom, und in der Landwirtschaft setzte man erstmalig maschinelle Hilfsmittel ein.
 

Todendorf heute

Unsere 1.281 ha große Gemeinde Todendorf liegt ca. 20 km nordöstlich vor den Toren Hamburgs. Durch die B 404 bzw. die A 21 und die Autobahn Hamburg-Lübeck, die sich ca. 4 km vom Dorfzentrum entfernt kreuzen, liegt Todendorf sehr verkehrsgünstig.

Todendorf präsentiert sich heute als moderne, trotz des allgemeinen Strukturwandels noch immer von der Landwirtschaft geprägten Gemeinde mit hoher Lebensqualität. Das weitverzweigte Wegenetz der Gemeinde und das westlich gelegene Waldgebiet Forst Beimoor angrenzend nach Ahrensburg und Großhansdorf lädt zu jeder Jahreszeit zu ausgiebigen Wanderungen und Radtouren ein.

Der öffentliche Busverkehr wird durch Buslinien zur Kreisstadt, nach Bargteheide, Ahrensburg, Großhansdorf abgewickelt, womit die Verbindungen zur Deutschen Bahn AG gegeben sind.

Seit 1967 hatte Todendorf eine eigene Kirche. Das alte Schulgebäude aus dem Jahre 1950 wurde 1998 umgestaltet und durch die bauliche Erweiterung wurden neue Räume für den Kindergarten erstellt.

Das rege Freizeitleben, getragen von der Freiwilligen Feuerwehr, von allen Vereinen, dem Kindergarten und dem Seniorenkreis, von denen einige eine lange Tradition vorweisen können, findet am Gemeindezentrum, dem im Jahre 2001/2002 neu erbauten Mehrweckhaus statt. Von allen Ortsansässigen wird das neue Gebäude attraktiv genutzt und wurde somit zum Treffpunkt für aller Bürgerinnen und Bürger von Todendorf.

Der Abschied von der Todendorfer Kirche 

Am 18. Januar 2018 fand der letzte Gottesdienst in der Todendorfer Kirche statt. Nach langen Überlegungen wurde der Entschluss gefasst, dass die Kirche aus verschiedenen Gründen abgerissen werden sollte, um Platz zu schaffen für eine neue Feuerwehrwache. Im Weiteren erfahren Sie mehr zu den Hintergründen und können sich Presseartikel und einen Abschiedsbrief an die Gottesgemäuer durchlesen. 

Das Gotteshaus Todendorfs wird abgerissen

Ein Bericht von Christina Schlie, Freie Redakteurin im Jahr 2018

Abschied von der Todendorfer Kirche

Ein Brief von Karin Kreutzfeldt im Jahr 2018

Ein Stück Geschichte der Kirche zur 750-Jahrfeier Todendorfs

Von Pastor Jörg S. Denecke im Jahr 2009

Der letzte Akt

Ein Abschied (aus Januar 2018)

„So entwidme ich jetzt diese Kapelle. Von nun an ist sie nicht mehr dem Dienst Gottes geweiht“. Bischöfin Kirsten Fehrs spricht die entscheidenden Worte aus. Es ist kurz vor 20.00 Uhr, der Gottesdienst fast beendet. Ja, man wusste, es ist beschlossen und es wird geschehen. Aber als es nun wirklich endgültig ist, herrscht Stille. Kein Flüstern oder Husten, kein Rascheln in den Reihen. Ein Gottesdienst anders als erwartet. Dieser Abschied ist traurig und geht sicher jedem der rund 70 Besucher sehr nahe.

Es ist Donnerstag, der 18.01.2018, 19.00 Uhr.

Die Glocken läuten, Kantor Andis Paegle spielt die Orgel, Pastorin Susanne Schumacher, der Kirchengemeinderat Eichede, Propst Hans-Jürgen Buhl und Bischöfin Kirsten Fehrs schreiten in die Kapelle. Pastorin Schumacher begrüßt alle Anwesenden. Man sieht ihr Traurigkeit und Wehmut an. Ein letztes Mal nehmen die Todendorfer das rote Liederbuch in die Hand, singen und beten zusammen. 

Herr Rosenbohm aus Todendorf und Mitglied im Kirchengemeinderat liest aus dem Matthäusevangelium. Die letzte Predigt hält Propst Hans-Jürgen Buhl. Er appelliert in seiner Predigt an die Besucher: „Lassen Sie jetzt hier los und halten Sie an einer anderen Stelle fest. Unser Glaube ist nicht an einen bestimmen Ort gebunden. In dieser Kapelle haben Sie Vertrautheit, Geborgenheit und Gemeinschaft gefunden. Jetzt geht es ums Loslassen. Ich bitte Sie alle, sich zukünftig auf den Weg zur Kirche in Eichede zu machen“. Dort wird auch Pastorin Schumacher in Zukunft amtieren.

Dann folgt Bischöfin Kirsten Fehrs. Für sie ist es die zweite Entwidmung, die sie als Bischöfin begleitet. „Unser Glaube ist voll Dynamik und nicht statisch“ sagt sie, „die Zusage Gottes ist nicht an einen Ort gebunden. Mit diesem Abschied beginnt ein neuer Anfang“. Sie beginnt mit der Entwidmung. Zusammen mit Propst Buhl überreicht sie den Mitgliedern des Kirchengemeinderates die Insignien vom Altar, darunter das Abendmahl-Geschirr. Übrig bleiben nur noch die vier Altarkerzen. Nacheiander pusten beide die Flammen aus. Es wird dunkel in der kleinen Kapelle – und sehr still. Ein Abschied für immer.

Mit dem Gesang des Kirchenchors und dem letzten Läuten der drei Glocken verlassen die Bischöfin und der Propst gemeinsam mit Pastorin Schumacher und dem Kirchengemeinderat die Todendorfer Kapelle.

Wir benötigen Ihre Zustimmung zum Laden der Übersetzungen

Wir nutzen einen Drittanbieter-Service, um den Inhalt der Website zu übersetzen, der möglicherweise Daten über Ihre Aktivitäten sammelt. Bitte überprüfen Sie die Details in der Datenschutzerklärung und akzeptieren Sie den Dienst, um die Übersetzungen zu sehen.